„Revue en Rose“ im Maxixe – Oder die Frage: Was machen eigentlich zwei Männer auf einem Frauenball

Zuerst die gute Nachricht: Unsere beiden einzigen männlichen Mitglieder der pinkballroom-Showgruppe „Revue en Rose“  haben, zumindest dem äußeren Anschein nach, unseren Auftritt zum Frauenball am 08. Dezember 2012 im Maxixe gut überstanden. Für unsere Showgruppe war dies nun schon die dritte Show mit unserem dritten Programm „Paris, Paris“ in der Tanzschule – und bereits das zweite Mal, dass unseren Herren mit einer Ausnahmegenehmigung der Zutritt zu den traditionellen Frauenbällen gewährt wurde. Sie haben sich aber auch sehr, sehr anständig Verhalten …
Für uns war dieser Auftritt eine große Ehre und ein Vergnügen. Die Tanzschule war, wie bei allen ihrer Bälle, gut gefüllt. Das Publikum hieß uns herzlich Willkommen und zeigte sich überaus begeisterungsfähig. Besonders aufregend war es, zum ersten Mal in den neuen Räumen des Maxixe, in der Fidicinstraße 3, in Berlin Kreuzberg, aufzutreten. Für eine Showgruppe mit 16 TänzerInnen ist es immer wieder eine enorme Herausforderung, sich auf das unterschiedliche Platzangebot oder die Besonderheiten der Tanzfläche (vor allem Säulen, Vorsprünge, Pflanzen, Ecken, kurze Langeseiten und lange Kurzeseiten, Füße der Zuschauer etc. ) einzustellen.
Zu Beginn unserer Show waren einige Zuschauerinnen dann vielleicht doch etwas überrascht von der einladenden Aufforderung unserer fünf-köpfigen „Boys, Boys, Boys“-Reihe: „Get ready for our love“, aber nicht alles ist so, wie es scheint. Die ersten verfielen danach jedoch fast unverzüglich dem Anblick der sich anschließenden „Girls, Girls, Girls“ sowie der verführerischen Anbetung der „Lady Marmalade“.  Auch tänzerisch hat sich unsere Choreografin Gabriella Ann Davis wieder viele herausfordernde Elemente einfallen lassen – vom romantischen Langsamen Walzer „Where is your heart?“ über den leidenschaftlichen Tango „Roxanne“ zu einem sehr, sehr langsamen Slowfox, der fließend in eine Samba überging. Und wer beim Wiener Walzer richtig aufgepasst hat, dem ist vielleicht noch etwas aufgefallen?! Hier jedoch eine Warnung: „Tanzen entgegen der Tanzrichtung, kann ungeahnte Probleme in der Kurssetzung nach sich ziehen, vor Nachahmung auf vollen Tanzflächen  ist daher abzuraten.“ Die größte Begeisterung beim Publikum löste die natürlich „exakt“ ausgeführte Velberter Rose – einschließlich einer „aufblühenden Tanja“ – und unser „eleganter“ Can Can in knallroten Röcken mit der „grazilen“ Schwanensee Ballett-Reihe aus.
Nach gelungenem Auftritt gab es dann noch ein Glas Sekt für alle, Lob von unserer Betreuerin Antje sowie Tanzen bis Mitternacht.
Kritik gab es allerdings auch vom fachkundigen Zuschauerinnen: Es gäbe aufgrund der vielen Haupt- und Nebenbilder so viel zu sehen, dass Frau gar nicht alles Geschehen in den sechseinhalb Minuten Auftritt gleichzeitig überblicken könnte. Dies haben wir natürlich konstruktiv ausgewertet und können stolz mitteilen: Die nächsten Möglichkeiten uns wieder zu sehen sind zum Queer Dance Festival am Samstag, den 29. Februar 2013 im „Walzer Linksgestrickt“ sowie am Samstag, den 11. Mai 2013 auf dem Ball zur DM-Equality in den Tanzsälen des TiB am Columbiadamm 111. Dann auch für alle Männer!
Cornelia Wagner
Dieser Beitrag wurde unter News abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.