WOGA2013 — World Outgames Antwerpen

7.8.2013 (Exkurs) Der schwerste Gegner ist man selbst

Machen „Wettbewerbe“ Sinn, bei denen es nur einen Teilnehmer gibt?  Wo es doch gar keinen Mitbewerber gibt und man eine Goldmedaille bzw. Siegertrophäe erhält, ohne jemand anderen besiegt zu haben? Ein Einzelstarter  im 200m Rückenschwimmen muss zumindest noch regelgerechtes Rückenschwimmen zeigen, um nicht disqualifiziert zu werden. Ein Tanzpaar könnte hingegen auch einfach  nur am Rand der Fläche stehen.  Eine gewisse Absurdität ist hier nicht von der Hand zu weisen.

Tatsache ist jedenfalls, dass hier und heute eine Paar zu neuen Weltmeistern der Senioren II über 10 Tänze ausgerufen werden wird, das keine Konkurrenten hat. Es tanzt bei den Senioren I mit, bekommt aber eine separate Wertung – und heute Abend eine Goldmedaille.

In Deutschland hätten wir nach aktuellem Stand der Regeln dieses Turnier nicht durchgeführt und dem Paar angeboten, im Turnier der Senioren I mitzumachen. Frei nach der Maßgabe, dass Wettbewerbssport nur dort stattfinden kann, wo auch Wettbewerb stattfindet. Im Ausland sieht man das teilweise anders.

Das Paar selbst kann natürlich am wenigsten dafür, dass sich keine Konkurrenz gefunden  hat.  Aber hat so ein Titel irgendeinen sportlichen Wert?

Ein Kompromiss wäre vielleicht die Durchführung eines echten kombinierten Turniers mit gemeinsamer Wertung und getrennter Platzvergabe.  Aber ob das international durchsetzbar wäre?

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