Bericht aus Hamburg

Am Samstag, dem 17.April 2010, fand das erste Tanzturnier für Frauen- und Männerpaare in Hamburg statt, ausgerichtet vom DTV-Verein „Club Ceronne“ , der auch ein paar gleichgeschlechtliche Paare in seinen Reihen hat.

Wie befürchtet hat es kurzfristig ein paar vulkanaschebedingte Absagen gegeben, aber ein paar Paare waren tatsächlich mit dem Zug aus München bzw. Wien angereist, was ich wirklich beachtlich finde.

Die recht große Berliner Delegation hatte es da einfach. In Equality-Turnierdimensionen liegt Hamburg ja quasi um die Ecke.

Mitgebracht aus Hamburg haben wir Pinkies einen Dreifachsieg in A-Standard und dazu dritte Plätze in B-Latein und B-Standard. Ich denke, das lässt sich sehen. Namentlich brauche ich das hier nicht zu listen, denn ihr findet die Ergebnisübersicht bereits unter „results“ auf www.essda.eu.

Eine Sondererwähnung wert sind aus meiner Sicht Arne und Frank, die leider (wieder einmal) etwas schlecht weggekommen sind in den Wertungen, sowie das Schönberger Frauenpaar Anna Heuer / Neele Becker, die es geschafft haben, in der Standardsektion einen Durchmarsch von C nach A hinzulegen und insgesamt 46 Tänze absolviert haben — ohne am Ende auch nur annähernd so derangiert auszusehen wie ich nach nur 14 Tänzen.

Manches erinnerte mich in Hamburg an das Bielefelder Turnier von vor 3 Wochen. Hier wie da ein nicht sehr großer Raum mit etwas zu kurz geratener Tanzfläche, der aber auch schnell gefüllt ist mit Zuschauern, die wiederum leicht gute Stimmung verbreiten können. Auch das Turnierdrumherum (insbes. das Kuchenbuffet) war irgendwie gleich.

Und dennoch hat man einen großen Unterschied gemerkt. Während man in Bielefeld ganz aus der schwullesbischen Ecke kommt, war es in Hamburg deutlich zu merken, dass man bemüht um uns ist, aber noch unerfahren, und auch nicht so recht weiß, wo man uns nun hinstecken soll. Einerseits wurde den ganzen Tag nur vom „Equality-Tanzsport“ gesprochen, einem herrlich aseptischen Ausdruck, der in DTV-Kreisen großen Zuspruch findet (die Ausdrücke „Gleichgeschlechtliches Tanzen“ und „same-sex dancing“ findet man dort irgendwie schmutzig und „Tanzen für Frauen- und Männerpaare“ wohl auch noch), anderserseits sah man sich bemüßigt, für ein paar Siegerehrungen extra Männer in Frauenkleidern heranzukarren; als wenn das für eine Veranstaltung dieser Art essentiell ist. ;-))

Nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht in Hamburg. Vor allem hatten die Hamburger auch Spaß mit uns Tänzern und können es gar nicht abwarten, das nächste Turnier anzusetzen. Und ich kann es kaum erwarten, bei dem Nachfolgeturnier statt 2 dann 12 Paare aus Hamburg auf der Fläche zu sehen.

TvSt

Dieser Beitrag wurde unter Turniernachrichten veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.