Stefan & Gordon Deutsche Meister in …???

Die 12. Deutsche Meisterschaft Equality hatte es in sich – nicht nur für die Ausrichter_innen. Eine Woche vor dem Turnier setzte ein Starkregen die Veranstaltungshalle und ihr Parkett unter Wasser. In Windeseile gelang es den Veranstalter_innen des Artemis Sport Frankfurt sowie des TSC Phoenix mit der Stadthalle Bergen eine angemessene Ersatzlocation zu organisieren, die sich auch zum Ball stilvoll und festlich herrichten ließ. Und somit konnten in Frankfurt die Deutschen Meisterschaften Equality starten – auch Frankfurt hat somit nach Berlin die zweiten DM ausgerichtet.

Die Starter_innen-Felder wirkten zwar auf den ersten Blick nicht besonders beeindruckend, boten aber auf den zweiten Blick durchaus Klasse. Pinkballroom war mit 9 Paaren vertreten. Der Auftakt hätte kaum besser sein können. Bei Seniorinnen Standard siegten in der B-Klasse Daniela Weber mit ihrer Partnerin Monika Schmitt (Blau-Silber Berlin). Claudia Neidig & Kerstin Hübner erreichten den auch sehr schönen bronzenen Platz in diesem Finale. Das Hauptgruppenturnier Frauen Latein bot die ersten Überraschungen. Die hohe Qualität des Frauenfeldes zeigte sich bereits in der D-Klasse, in der viele Paare langjährige Turniererfahrung und entsprechende Qualität zeigten. Hier wurden Sophia Arkenstette & Kathrin Purschke Dritte. Wer im Turnierverlauf nicht richtig aufgepasst hatte, hätte (ganz aus Versehen) das C-Finale mindestens für die B-Klasse gehalten (so auch der Moderator), und so bot auch das Publikum A-Finale-Stimmung. Umso erfreulicher, dass Regina Remski & Claudia Neidig es in dieses Finale schafften und dort den 6. Rang erreichten. Leider hatte es für Kerstin Hübner & Janine Kirsch trotz schönem Tanzen nicht für das Finale gereicht, aber sie können auf ihren 8. Platz stolz sein. Die B-Klasse war leider sehr klein. Hier belegten Kerstin Kallmann & Cornelia Wagner den dritten Platz. Das A-Finale fand mit 4 Paaren plus Aufsteigerinnen statt. Überraschenderweise siegten nicht die favorisierten Ungarinnen bzw. die Niederländerinnen, sondern Marina Hüls & Nadine Wolff (TSC contakt Düsseldorf/TTC Rot-Gold Köln).

Siegerehrung A-Klasse Männer Hauptgruppe Standard, Foto: Dörte Lange

„Die Deutschen Meister in Latein heißen Gordon Knittel & Stefan Huch“, so sagte es der Moderator und wir freuten uns über den ersten Latein-Start für pinkballroom seit Jahren. Und dann war der auch gleich sooo erfolgreich und das – soweit wir wissen – ganz ohne Training…. Nur wer jetzt aufgepasst hatte, der_m fiel auf, dass trotz Strass das Outfit nicht als Latein-Klamotte durchging, und auch dass die Sieger des Turnieres (Axel Zischka & StefanLehner, Rainbow Evedanse Paris) kein Latein tanzen können. Messerscharf folgerten wir sachkundig, dass es sich doch „nur“ um Standard handeln konnte. Na gut, auch schön!!!! Und so ein Moderator kann sich ja schließlich auch mal versprechen, oder zweimal, oder dreimal…

Am zweiten Tag erzielten Kurt-Jürgen Beyer & Andreas Trummer maximale Ausbeute aus vorerst nur einem Start: Eine Gold-Medaille in der C-Klasse Standard Senioren, eine Bronze-Medaille in der B-Klasse Männer, einen Vize-Meister-Titel in dieser Klasse und den 3. Platz in der Gesamtwertung des Turnieres;-) Bei den Seniorinnen Latein ertanzten sich Regina Remski & Claudia Neidig etwas effizienter (d.h. maximale Ausbeute bei minimiertem Tanzaufwand): Den 2. Platz in der B-Klasse, den 2. Platz in der deutschen sowie der Gesamtwertung und somit den Vize-Meister-Titel des Turnieres.

Die Hauptgruppe Latein Männer musste nach dem kurzen o.g. Intermezzo doch wieder ohne pinkballroom-Beteiligung auskommen. Dieses Turnier gewannen mit begeisterndem Tanzen Marcus Mnerinsky & Renato Minnig (Dancer’s World, Schweiz). Bei den Frauen Standard war die C-Klasse wieder die größte Klasse und beeindruckend leistungsstark. Leider schafften es Sophia & Kathrin „nur“ auf den 14. Platz. Kerstin Hübner & Claudia Neidig erreichten bereits die nächst höhere Klasse und wurden dort das Anschlusspaar für das Finale. Kerstin & Conny freuten sich zunächst über die A-Sichtung, leider aber nicht über den verpassten Finaleinzug. Für Tania & Ines Dimitrova hätte es ein richtiger Abend zu Feiern werden können (wir machen es jetzt mal richtig spannend;-). Mit dem 2. Platz vor den favorisierten Ungarinnen und hinter den auf den Titel abonnierten Caroline Privou & Petra Zimmermann (TTC Rot Gold Köln) war der deutsche Vize-Meistertitel sicher der gefühlte Tänzerinnen-Himmel. Aber statt die Sektkorken knallen zu lassen, fuhren die beiden Nächtens noch mit dem Auto zurück nach Berlin, um am nächsten Tag pünktlich um 10 Uhr bei der Wertungsrichter_innen-Schulung auf der Matte zu stehen. Das mit den Sektkorken wird bestimmt nachgeholt.

Die Pötte – Kombinationstrophäen des DVET

„Topf hin – Topf her“ hieß es zum krönenden Abschluss bei der Siegerehrung Kombination Hauptgruppe. Unstrittig war nur der erste Platz des tollen aufstrebenden Paares aus Polen: Rafael Chmiela & Grzegorz Dyrda. Der 2. Platz und damit der Deutsche Meister-Titel wurde jedoch zunächst falsch vergeben. Ohne dass es die Turnieroffiziellen bemerkt haben, hatten nämlich Christian Janßen & Florian Höck ihr erstes Standard-Turnier getanzt und sich damit in die 10-Tänze-Liga „reingeschmuggelt“. Im zweiten Anlauf der Siegerehrung durften sie dann den Kombinations-Pokal (liebevoll auch „Pott“ genannt) in Empfang nehmen. Der Kombination-Senioren-Pott ging dagegen wie gewohnt an Bernd Müller & Gerhard Hummel (Team München/TSC Savoy München). Bei den Frauen Hauptgruppe siegten Reka Füleki & Beatrix Rencsisovszki (Charme Hungary) vor den alten und neuen Deutschen Meisterinnen Miriam Meister & Angela Pikarski (TSC Excelsior Köln). Und bei den Seniorinnen ging der Pott zum – wir und sie wissen auch nicht mehr zum wievielten Male – an Dorothea Arning & Almt Freund (TC Spree-Athen Berlin). Schade, dass es nur für die Deutschen Meister_innen den Pott gab, und für alle anderen Treppchen-Plätze nur Urkunden.

Wir gratulieren allen erfolgreichen Paaren. Für alle anderen: Kopf hoch!!! Es kann immer noch schlimmer kommen;-)

Das Team von Artemis & Phönix hat sich insbesondere mit der Organisation des Balles mit der guten Live-Band richtig ins Zeug gelegt. Auch im Programmheft gab es interessante Einblicke in Frankfurter Brauchtum: Nämlich über das Bembel und die Grüne Soße. Ein kleiner Einblick für die Paare in den geplanten Rundenablauf wäre allerdings auch ganz schön gewesen. Das hätte sicher auch dem Moderator geholfen, uns sicher durch das Turnier zu geleiten (Es ist ja nicht ganz einfach, Vorrunden, Präsentationsrunden und Finals auseinanderzuhalten, geschweige denn Klassen, Sektionen und Heats sowie die jeweilige Anzahl der dazugehörenden Paare). Während einige Menschen sich gerne beklagen, dass die Equality-Tänzer_innen immer älter werden, wurden bei diesem Turnier die Turnieroffiziellen immer jünger. In Personalunion im Protokoll, der Flächenreinigung sowie als Offizieller bei der Sieger_innen-Ehrung fungierte der kleine Sohn des Moderators. Da mussten sich die Chairpersons des DVET (Thorsten Reulen & Dörte Lange) auf ganz neue Arbeitsbedingungen einstellen. Hoffentlich hatten sie dabei die Kinderschutzbestimmungen immer schön im Blick. Die Musik des „vielleicht weltbesten hessischen Turnier DJ“ kommt zwar nicht ganz ran an die Musik der „ganz sicher weltbesten weltweiten Turnier DJane aus Berlin“ (wir sind aus Berlin, und wir behaupten das mal einfach), aber gefallen hat uns die Musik von Andrew Miller schon!

Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt: Der DVET-Verbandstag ruft! Der war herrlich entspannt und konstruktiv. Wir wählten das Präsidium neu, in dem pinkballroom mit Thorsten Reulen als Sportwart wieder vertreten ist. Im Sportausschuss arbeiten Kerstin Kallmann (Vertreterin des Sportwarts) und Cornelia Wagner wieder mit. Der nächste Verbandstag wird zum 4. Mal in Folge von dem Team Jürgen Beyer & Kerstin Kallmann geleitet. Ein wichtiges Thema war die Frage, wie wir neue Pare für den Turniersport begeistern können. Das wird uns als pinkballroom noch in Vorbereitung zur EM besonders herausfordern. Genauer gesagt: Wie kriegen wir EUCH ALLE auf die Tanzfläche? (jaja, auch Euch Latein Jungs…) Und vor der EM ist auch noch eine DM, nämlich am 29./30.04.2017 in Fürth!

Ergebnisse der Frauen-Turniere

Ergebnisse der Männer-Turniere

Fotos in Kürze auf:

Bericht des DVET sowie Fotos von Dörte Lange von den der Sieger_innenehrungen auf www.equalitydancing.de, Tag 1 sowie Tag 2

Ein gar nicht so kurzer Kurzbeitrag bei RheinMain-TV mit Interviews der Offiziellen, von Tänzer_innen, mit schönem Tanzen und interessanten Enthüllungen.

Cornelia Wagner & Kerstin Kallmann, mit redaktioneller Unterstützung des treuesten aller Fans,  29.05.2016

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