Tag 0 – Rotterdam Eurogames 2011

Zack-zack ging es heute nach Rotterdam. Flieger nach Schiphol pünktlich, dort sofort den ausnahmsweise zuschlagfreien Expresszug geentert, in Rotterdam auf einer riesigen Baustelle angekommen und sich zwischen Hochhäusern und Absperrzäunen zur Akkreditierung im Stadttheater durchgewühlt. Während der weite Platz davor in garstiger Ferienzeitödnis vor sich hindarbte, drinnen dann -endlich- viele Menschen, die alle irgendetwas mit den anstehenden EuroGames zu tun hatten, sei es nun als Helfer oder auch als Teilnehmer. Und -noch schöner- die ersten Tänzer neben uns drei Exemplaren, die zusammen hierher gereist sind. Ich kann mich noch gut erinnern, in Flugzeugen nach Australien (2002), Belgien (2007) und Dänemerk (2009) Teil einer ausschwärmenden Horde an Bord gewesen zu sein. Zum Vergleich dazu die Zahl der team berlin- T-Shirts im heutigen Flug Berlin-Amsterdam: EINES (nämlich meines). Da macht man sich schon Gedanken, ob man sich vielleicht im Datum geirrt haben könnte.

Nach der extrem unkomplizierten und freundlichen Akkreditierung passierte heute EuroGamesmäßig noch …äh… ja….nun…also eigentlich NICHTS. Eröffnungsfeier? Doch, doch, die gibt es. Aber morgen, am Ende des ersten Wettkampftages (!). Vielleicht dachte man, dass es doch hübsch sei, zur Eröffnungsfeier schon das Klimpern der Medaillen um den Hals von Siegern zu hören, die mit ihrem Wettkampf bereits durch sind? Mir kommt es eher vor wioe ein Schildbürgerstreich. Aber gut…. so waren wir denn schon ausgiebig den nächsten Supermarkt plündern, haben gekocht, gegessen und uns mit der teils komplizierten Technik unserer schicken Ferienwohnung auseinandergesetzt. Eigentlich nicht das schlechteste vor einem Turniertag, der schon früh losgehen wird. Aber irgendwie gehörte das immer dazu, am Abend vorher stundenlang herumzustehen, einen kleinen Einmarsch zu machen und dann nochmal stundenlang auf hartem Plastik zu sitzen, um lange Reden und laute Musik zu hören.

Laute Musik gibts jetzt zwar auch, aber das ist von irgendeinem Open-Air-Konzert um die Ecke, das nichts mit den EuroGames zu tun hat.
Bei der Akkreditierung haben auch eine Infobroschüre zu den Tanzturnieren mit Startlisten bekommen. Ich muss gestehen, dass ich noch nicht alles durchgesehen habe, aber sofern nicht größere Prozentzahlen gemeldeter Paare nicht erscheinen, wird es zumindest kein kleines Event werden. Dass die Niederlande viele eigene Tanzpaare haben, nimmt man im Ausland ja immer nicht so wahr, weil viele dieser Paare ihr Land nicht verlassen (jedenfalls nicht für Turnierteilnahmen), aber hier sind wir ja inländisch. 🙂
Ach, und beim Lesen der Startliste der Hauptgruppe Männer Latein (Freitagnachmittag) läuft einem ja vorab schon das Wasser im Munde zusammen. Vorausgesetzt, dass wirklich alle Herren den Weg vom Papier auf das Parkett finden werden-

Morgen gehts dann also früh morgens raus in den Süden ser Stadt. Im Multifunktionszentrum „Ahoy“ teilen sich Tänzer das Areal (und auch die Garderoben?) mit Tischtennisspielern und Basketballern. Ihr hört wieder von mir.

TvSt

 

 

Wir sind ganz trocken in Rotterdam angekommen. Wenn nicht ein paar Berlinkollegen mit Fähnchen am Bahnhof abgeholt worden wären, hätte es keinen Willkommensgruss gegeben. Nirgends, zumindest haben ich ihn nicht gesehen, war ein Hinweis auf die Eurogames am WE. Aber wir hatten ja uns – ein paar wackere Pinkies gemeinsam im Zug nach Rotterdam mit viel Abenteuer am Anfang und….

Zugabfahrt sollte um 9:36 Uhr sein. Ein Glück dass wir Earlybirds sind und überpünktlich am Bahnhof waren. Zugabfahrt sollte nämlich oh staun schon um 9:13 Uhr sein und an einem völlig anderen Gleis mit völlig anderer Richtung – nicht mehr über Südstern, wer da stand hatte einfach Pech gehabt, sondern über Potsdam Magdeburg…

9:13 – Zug hat 10 Min. Verspätung – zuletzt waren wir alle vollständig, Ludwig, Klaus und Thomas vom Walzer und wir pinkies (Katrin, Andrea mit Partnerin, Frank, Arne, Andreas mit seinem Mann und ich). Letztendlich ist der Zug dann doch um 9:36 Uhr abgefahren und hat auch seinen Zeitplan eingehalten. In Amersfoort mussten wir umsteigen. Ein Zug auf dem Gleis gegenüber, der in Utrecht geteilt wird. Der längere Teil fuhr nach Den Haag, der kürzere nach Rotterdam. Natürlich sind wir in den Teil nach Den Haag gehuscht, weil nur 2 Minuten zum Umsteigen Zeit war. Nachdem wir diesen Teil nach dem Zipfel für Rotterdam durchsucht hatten sind wir in Utrecht in den richtigen Zugteil gewechselt, was für eine Aufregung :-))

Der Feierabendverkehr bescherte uns ganz viel gut gelaunte HolländerInnen und eine kuschelige Enge, aber wir waren bis hier her ja tapfer gewesen, da schafften wir den Rest mit links.

In Rotterdam dann der große Bahnhof… Auf dem Bahnhofsvorplatz eine riesige Baustelle und sonst (nichts). Wir also zum nächst besten jungen Menschen mit groß Information auf dem T-Shirt – wo bitte gehts zur Akkreditierung in die Schouburg? Wohin? Ich hatte inzwischen schon mal mein i-Phone gezückt und zeigte ihm den Weg – ach so, ja – da lang.

An der Schouburg mussten wir auch erstmal nach dem Eingang Ausschau halten, aber dann war plötzlich alles ganz heimelig, eng und viele emsige Augen schauten uns an und gaben willfertig Auskunft.

Ja man braucht eine extra Karte für den Grandball, nein die Tickets für den öffentlichen Nahverkehr sind ausverkauft. Nachdem die Fanartikel auch überschaubar und uninteressant waren haben wir (Andreas, Harald und ich) beschlossen mit Taxi ins Hotel zu fahren. Während wir dann friedlich mit dem Taxi unterwegs waren, so haben wir später erfahren, hat man Frank den Koffer in der Akkreditierung einfach geklaut.

Resume für heute: ein guter Anfang ziert alles?

Ich wünsche allen TeilnehmerInnen viel Glück und passt bloß auf Eure Sachen auf – irgendwie scheint es sich in der Szene doch herum gesprochen zu haben, dass eine Großveranstaltung ansteht und man dort einiges abziehen kann…ist leider nicht das erst Mal, dass bei solchen Veranstaltungen jemandem was abhanden gekommen ist.

…und habt trotzdem Spass!!

Jürgen

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