Pommes, Paso und Pralinen

SONNTAGABEND; 15.7.2007:

Endlich ein Internetcafé gefunden !!! Nach 9 Jahren Abwesenheit aus Antwerpen habe ich feststellen duerfen, dass sich kaum etwas veraendert hat. Ohne mich in Einzelheiten zu verlieren: Flandern ist auch weiterhin die kleine schmuddelige Schwester der Niederlande. 🙂

Und wer jetzt schon Holland fuer schmuddelig haelt, komme besser niemals hierher; verpassen tut man dann aber das Erlebnis einer authentischen, miltikulturellen Hafenstadt mit reicher Geschichte und vielen verschiedenen Facetten.

An jeder Ecke gibt es hier eine Frituur (Pommesbude) oder eine Wasserette (Waschsalon); da bleiben leider nicht mehr viele Ecken fuer Internetcafés uebrig; und angesichts der Tatsache, dass hier selbst Supermaerkte Oeffnungszeiten wie Behoerden haben, darf es dann auch nicht verwundern, dass auch Internetcafés schon um 23 Uhr schliessen… Nun war ich am Donnerstagabend schlicht zu muede, am Freitagabend nach 2,5 Stunden Zeitplanueberschreitung bei den Tanzturnieren nachts vergeblich unterwegs nach einem Computer, und gestern war halt Ball.

Nun sitze ich endlich in einem landestypischen multiethnischen Kommunikationszentrum mit bizarrer Tastatur und sympathischen Oeffnungszeiten und schreibe anstelle eines Tagebuchs eine Retrospektive. Seit 6 Std. die die EuroGames XI Geschichte, doch nun wollen wir den Kalender einfach einmal 3 Tage zurueckstellen — und dazu auch das Thermometer um 15° senken.

DONNERSTAG, 12.7.2007

Schwarze Wolken und Nieselregen waren die unschoenen Begleiter unserer Ankunft am Donnerstag. Das war zunaechst nicht tragisch, denn bis 18 Uhr rief eh die ESSDA zur Mitgliederversammlung zwecks Diskussion und Abstimmung ueber den ausgearbeiteten Satzungsentwurf. Nach 2 Stunden und getanem Werk war es weiterhin nass bis pitschnass. Die geplante Zusammenkunft von Team Berlin an den Ufern der Schelde fiel so ziemich ins Wasser und gar traurig war die Zahl der Wasserfesten, die sich um 19.30 Uhr dort hinter ihren Laendertafeln eingefunden hatten, um die Teilnehmerparade zur Eroeffnungsfeier am Grote Markt zu absolvieren.

Aber der Himmel hatte ein Einsehen. Zum Einmarsch der Teilnehmer hoerte der Regen auf und ploetzlich schienen sie auch alle da zu sein, die ueber 3000 Teilnehmer der groessten „kleinen“ EuroGames aller Zeiten. Die Groesse der Laenderteams konnte unterschiedlicher kaum sein: Vom einsamen belgischen Schildertraeger ohne andorranische Begleitung bis zur riesigen deutschen Mannschaft mit ihren ca. 1000 registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Frauen sind hier diesmal nicht aus Hoeflichkeit an erster Stelle genannt, sondern weil sie zum ersten Mal bei EuroGames die Mehrheit im deutschen Team stellten.

Der Einmarsch war sehr schoen, die eigentliche Eroeffnung aber meines Erachtens nicht der Rede wert. Der uebliche Mix aus politischen Ansprachen, lauter Musik, LGBT-Animation, Pathos , Unprofessionalitaet und Travestie. Das allerdings vor der schoenstmoeglichen Kulisse und somit das genaue Gegenteil der dunklen, oeden Messehalle in Utrecht 2005. Nur die Sonne hat gefehlt… 🙁

FREITAG, 13.7.2007:

Bevor ich mit der Dokumentation des ersten Turniertages beginne, vorab eine wichtige gute Nachricht: Die umtriebige Doerte Lange aus Koeln hat dank USB-Stick und schneller Heimreise schon heute die Platzierungen aller EuroGames-Turniere unter www.essda.eu ins Netz gestellt! Vielen lieben Dank! Das erspart mir die Muehe, hier alle Resultate von Hand niederschreiben zu muessen.

Erste Tagesaufgabe am Freitag: Wo muessen wir hin? Nein, jetzt kommt keine Beschwerde ueber ein winziges Tanzstudio mit indiskutabler Flaechengroesse. Der zur variablen Veranstaltungslocation „Wagnatie“ hergerichtete Hangar 29 auf altem Hafengelaende ist unuebersehbar gross — und grenzt fast rundherum entweder ans Wasser oder eine Mauer. Die EuroGames-Hinweisschilder waren mehr als dezent. Und so machten die einen einen schoenen Rundgang; die anderen kletterten mitsamt Sack und Pack die Mauer und fuer den Pinkiebus war die Frage zu klaeren, ob er (wie manche grossen LKW) eine fuer 3,5t zugelassene Bruecke ueberqueren sollte oder besser doch nicht.

Einmal den Eingang gefunden, erwies sich das bunkerartige Gebaeude als durchaus praktikabler Ort fuer ein Tanzturnier. Zum ersten Mal seit 2001 gab es bei einem internationalen Grossereignis keine Tribuehnen oder Raenge, sondern nur (leicht ansteigende) Tische und Stuehle, davon allerdings reichlich, so dass sowohl Paare als auch Zuschauer Platz fanden; Etwas unangenehm und sparsam war allerdings die Beleuchtung der fensterlosen Halle. Wie auf einem Filmset standen mobile Scheinwerfer rings um die sehr grosse Tanzflaeche. Das ergab fuer alle Beteiligten unschoene Blendeffekte bei insgesamt mangelhafter Ausleiuchtung. Lateinpaare mit einer Auswahl ihrer Outfits in den Farben Schwarz und Schwarz und Schwarz standen da vor einem kleinen Problem…;-)

In der Tradition diverser vergangener Veranstaltungen, war der erste Tag eine Ansammlung vieler kleiner Fehler und Nachlaessigkeiten, die den Taenzern das Leben unnoetig schwer machten. Im Unterschied zum Utrecht-GAU vor zwei Jahren gab es diesmal allerdings erfreulicherweise keine Anhaeufung grober Schnitzer oder chaotische Zustaende. Der Ablauf des Turniers war sogar durchaus zuegig. Dass am Ende dennoch eine heftige Verspaetung herauskam, lag vor allem an einem enorm grossen Startfeld. Aufgrund des durchgehenden Ansetzens von Hoffnungsrunden musste das zu einer sehr langen Angelegenheit werden, trotz der mitunter 13 Paare, die man mitunter gleichzeitig auf die Flaeche schickte. Aus der Reihe von kleinen Aergernissen seien hier genannt:

  • Keine Startlisten als Ausdrucke verfuegbar; stattdessen ein einziger Aushang in der Halle.
  • Ein General Look wurde durchgefuehrt, aber nicht vorher als solcher angekuendigt;
  • billige Startnummern aus Pappe; renitent gegenueber Sicherheitsnadeln und empfaenglich fuer aufweichenden Schweiss
  • 5 Wertungsrichter fuer EuroGames sind schlicht indiskutabel. Zwei alternierende Teams von je 7 Personen sollten selbstverstaendlich sein, wenn es um Europameistertitel geht. Auch sollten fuer WR das Land ihres Wohnsitzes und nicht das ihres Reisepasses gelten.
  • Es macht sich nie gut, wenn erst in einer zweiten oder dritten Runde bemerkt wird, dass Paare gar nicht da sind.

Alles nicht so dolle, aber auch nicht weiter schlimm. Man bedenke, dass Belgien Neuland ist fuer gleichgeschlechtliche Tanzturniere.

Was einen als deutschen Turnierorganisator in Zeiten guter europaeischer Zusammenarbeit aber denn doch die Haende ueber dem Kopf zusammenschlagen laesst, ist ein laxes Umgehen mit der Klasseneinteilung, wie wir es schon lange hinter uns geglaubt hatten.

Es gehoert zu unserem kleinen Einmaleins, dass die Selbsteinstufung der Paare bei der Anmeldung nur vom Ausrichter als Hilfsgroesse bei der Organistion genutzt, aber keinesfalls veroeffentlicht wird. Einer der Beschluesse von Koeln aus Vor-ESSDA-Zeiten (Okt 2006) sah die europaeische Vereinheitlichung von Sichtungsrunden vor. Kernpunkte sind die Bewertung eines jeden Paares mit 1, 3, 5 oder 7Punkten in jedem Tanz sowie ein Mischen aller Paare ausser einer eventuellen Starterklasse unter Vermeidung einer Begegnung von Paaren der A- und D-Klasse. Beschlossen unter Anregung und Beteiligung der EuroGames Antwerpen — und nun nicht umgesetzt.

Stattdessen Startnummernvergabe nach gemeldeter Klasse, Rundeneinteilung nach gemeldeter Klasse und keine Notierung jeden Paares bzw. Tanzes durch die Wertungsrichter. Die Sichtungsrunde als Alibiveranstaltung mit dem zu erwartetenden Resultaten: Veraenderung gegenueber der Anmeldung annaehernd Null und Durchfuehrung der Turniere mit sich ueberlappenden Leistungsniveaus. Vor diesem Hintergrund sind leider alle Ergebnisse der Tanzturniere mit einiger Vorsicht zu geniessen. Mehrere Siegerpaare dieser EuroGames haetten in das Finale der naechsthoeheren Klasse gehoert und im Gegenzug haetten manche Nullkreuzekandidaten auch in der darunterliegenden Klasse kaum Land gesehen. Eine hoechst unbefriedigende Situation fuer Paare, die den sportlichen Wettbewerb suchen und nun ihre eigentliche unmittelbare Konkurrenz eine Klasse ueber oder unter sich vorfinden. Das mit der „einigen Vorsicht“ betrifft alletrdings nur den Abgleich innerhalb der Klassen. Ansonsten haben die fuenf wackeren Juroren nachvollziehbare Arbeit geleistet …. bis sie am Ende des Freitages doch noch fuer ueberraschte Mienen im Hangar sorgten.

Der Freitagvormittag gehoerte den Senioren im Bereich Frauen Standard und Maenner Latein. Die Zahl von 10 anwesenden Maennerpaaren ist ein weitaus groesser Erfolg als diese Zahl im Kontext der weiteren Meldezahlen dieses Wochenendes zunaechst erscheinen laesst. Dass nur 2 Paare in der 5-Taenze-Kategorie starteten, zeigt natuerlich, dass Maenner Latein Senioren weiterhin ein „Orchideenfach“ ist. Rainer Dietzl und Thomas Bensch konnten immerhin die Rumba zu ihren Gunsten entscheiden, unterlagen aber doch den favorisierten Briten Hall/Tzoulas, die nach EuroGames 2005 und Outgames 2006 ihren dritten Seniorentitel in Folge feiren konnten.

Mit 38 Paaren war das Startfeld der Senioren-Standard-Frauen ungleich groesser. Da abgesehen vom Breitensportangebot einer Starterklasse von vornherein nur ein 3- und ein 5-Tanzturnier ausgetragen werden sollten ( „Arbeitstitel“ C+D bzw. A+B), waren diese Turniere mit 18 und 19 Paaren sehr gross und bescherten uns die im same-sex-dancing seltene Freude von 4 Turnierrunden. Es steht nun jedem frei, darueber zu philosophieren, ob das eine schoene spannende Angelegenheit war oder die in der Hauptgruppe uebliche Einteilung von A-D nicht vielleicht doch sinnvoller gewesen waere. Sportlich liess es pinkballroom hier zum ersten Mal krachen. Alle 5 Paare der 5-Taenze-Kategorie erreichten das Halbfinale und die zwei Paare, die dann noch bis ins Finale vortanzten, liessen dort alle anderen hinter sich; Monika Schmitt und Antje Waehner strahlten nach ( vorsichtig formuliert) verhaltenem Turnierbeginn ueber Silber und Kerstin Huebner und Andrea Schlinkert gewannen nach einer langen Karriere zum ersten Mal Gold in einer hoechsten Leistungsklasse bei einer internationalen Meisterschaft. Auch 2006 waren sie schon bestes Frauenpaar der Senioren Standard bei den Outgames in Montreal, blieben aber ohne Medaille, weil Maenner und Frauen nicht getrennt tanzten. Mitfreuen durften sich Brammer/Brockmann aus Bremen, waehrend sich eigentlich staerker eingeschaetzte Paare diesmal neben dem Treppchen positionieren mussten.

Dem Zeitplan schon deutlich hinterher ging es in die Hauptturniere des Tages, Frauen Latein und Maenner Standard. Mit 55 bzw. 45 startenden Paaren ebenfalls ausgesprochen grosse Felder, deren Durchfuehrung so ihre Zeit brauchte. Knapp die Haelfte der Madaillen bei den Lateinfrauen ging an Paare aus Deutschland. pinkballroom durfte sich schon ueber einen Doppelsieg in der B-Klasse freuen (Dimitrova/Marunke knappstmoeglich vor Stade/Koehler) , bevor Martina Weibel und Katrin Kern ein ganz sicheres Finale tanzten und sich sehr deutlich als Bronzekandidatinnen anboten. Doch es wurde nicht nur Bronze sondern Silber durch einen 3:2-Sieg ueber die Outgames-Zweiten Reger/Dlouhy aus Koeln. Unangefochten mit allen Einsen zum Europameistertitel und zur Nachfolgeschaft von pinkballrooms abgetretenem Goldpaar Fricke/Karko tanzten Karin Stjaernefuer und Jasmina Munteanu aus Schweden, die schon bei all ihren bisherigen Turnieren in diesem Jahr gewonnen hatten und sehr gutes Lateintanzen mit einen ganz eigenen Stil zu verbinden wissen.

Zahl der Medaillen der Sektion Standrd Maenner: 12
Davon nach Deutschland: 8
Davon an pinkballroom in der TiB: 8
Damit ist sportlich das meiste (und das zugegebenermassen ein wenig genuesslich) schon gesagt. Ich querverweise hier allerdings an meine Bemerkungen hinsichtlich der Klassen(nicht)einteilung. Die A-Klasse stand fast durchgehend auf sehr hohem Niveau und mehr als sechs Paare waren eigentlich finalwuerdig. Die Entscheidung, wer die 6 fuer das Finale sein sollten, konnte gut nachvollziehen. Deren Reihenfolge im Finale Ueberraschte mich denn doch etwas; und da war ich nicht der einzige im Saal. Aber so ist der Sport…und der sah die Deutschen Meister und Goldfavoriten Detlev Mueller und Horst Droste von pinkballroom „nur“ auf Platz 3. Gold ging dennoch dennoch nach Berlin, naemlich an Gergely Darabos und Pascal Herrbach, die im Finale einen ganzen Gang zuschalteten. Dazwischen platzierten sich noch zwei Ungarn mit Csetneki/Gati. Leer gingen Wenzel/ van Essen aus Duesseldorf aus.

Nach einer laaangen und etwas unuebersichtlichen Siegerehrungsorgie war dann Schluss um 21.30 Uhr. Draussen war inzwischen der Sommer eingezogen. Nach absolviertem Turnier goennte ich mir den ersten Besuch in einer Frituur und fiel nach einer langern und vergeblichen Suche nach einem Internetcafé ziemlich k.o. um 1.30 auf mein Lager;

SAMSTAG, 14.7.2007:

Neuer Tag, neues Spiel, neues Glueck?!

Was den Ablauf des zweiten Turniertages angeht, kann ich mich kurz fassen. Alles ging etwas schneller (zum Teil ermoeglicht durch guenstige Klassengroessen), den Startlistenaushang des Tages gab es diesmal erst auf Nachfragen kurz vor Mittag und ansonsten war alles ganau so wie am Vortag. Halt! Wie immer an EuroGames-Samstagen waren mehr Zuschauer da als am Freitag. Da kam wirklich Freude und Stimmung auf.

Der Vormittag gehoerte wiederum den Seniorenturnieren. Diesmal mit 21 Maenner- Standardpaaren und 25 Frauen-Lateinpaaren.

Das Finale der oberen Maennerklasse war durchsetzt mit A-Paaren des offenen Turniers vom Vortag und dementsprechend auf sehr hohem Niveau. pinkballroom blieb leider ohne Medaille, konnte sich aber bestens mit einem Doppelsieg in der unteren Klasse troesten (Buenning/Hack mit ihrem zweiten Gold vor Beier/Trummer). Wie schon vor zwei Jahren bei den EuroGames und letztes Jahr bei den Outgames war wieder kein Vorbeikommen an den Luxemburgern Jean-Marie Cuelenaere und Frank Morche. Sie tanzten deutlich unverkrampfter als am Vortag und siegten deutlich.

Das Frauenturnier ueber 5 Taenze war ein wenig unspektakulaer. Sehr spannend hingegen fuer jene (wenigen) , die die Kombinationswertung im Hinterkopf hatten. In einem rein britischen Duell mussten Appleton/Logan das Finale erreichen, um sich mit ihrem Standardvorsprung vom Vortag vor Leach/Settle ins goldene Ziel zu retten. Dies gelang tatsaechlich und es gab Kombigold fuer die einen und Lateingold fuer die anderen. Fuer Appleton/Logan, seit Jahren zum festen Inventar der Same-Sex-Tanzszene gehoerend, ein toller Erfolg, den ihnen sicher alle von Herzen goennen. Keine Medaille diesmal fuer pinkballroom; aber wie auch, wenn gar kein Paar von uns am Start ist? 😉 Zum Teil wunderbares Tanzen hielt dann der Nachmittag bereit. Die deutschen Frauen waren in der Standardsektion ( ein Riesenturnier mit 66 Paaren) aehnlich dominant wie die Maenner am Tag zuvor. An sie gingen acht der neun Medaillen in den drei oberen Klassen. Darunter waren auch zwei Goldmedaillen fuer pinkballroom in C (Hesselbarth/Dimitrova; outstanding dank „Nichtsichtung“) und B ( Schmitt/ Waehner; eigentlich auch eher mit einer A-Darbietung).

Was die A-Klasse angeht, waeren die Wettqutoen auf einen Sieg von Caroline Privou und Petra Zimmermann vor Marion und Simone Bergmann wohl ziemlich gering ausgefallen. Beide Paare erfuellten die in sie gesetzten Erwartungen aufs ansehnlichste. Dahinter gingen die Wertungen heftigst auseinander. Mit Bronze wurde an Ende gewuerdigt, dass sich Kerstin Huebner und Andrea Schlinkert wohl gerade in der Form ihres Lebens befinden. Das Nachsehen hatte die neuformierte Prominenz namens Reger/Dlouhy und Karko/Goj.

Immerhin 31 Paare gingen auch in der Sektion Maenner Latein an den Start. Besonders in Deutschland ist ein deutlicher Aufschwung aus einer langen Talsohle spuerbar. 4 Medaillen sowie zweieinhalb Paare aus Deutschland im A-Finale belegen dies.

Das sportliche Niveau in der A-Klasse war ausgesprochen hoch und einer inoffiziellen Europameisterschaft mehr als wuerdig. Ueber den zu vergebenden Sieg herrschte im Publikum noch relativ grosse Einigkeit, was die weiteren Plaetze angeht, schien vieles moeglich zu sein. Und da es bei diesen EuroGames keine offenen Wertungen gab, hiess es „geniessen, spekulieren und abwarten“. Nebenbei koechelte die Geruechtekueche ueber Art, Sinn und Zweck der Zusammenkunft des spaeteren Silbermedaillenpaares. Letztendlich lagen wirklich die als unschlagbar geltenden Daenen Benjamin Martin und Silas Victor vorn. Aber die ausgehaengte Finalwertung gab gleich weiteren Gespraechsstoff. Anderen konnte das recht egal sein…z.B. den (Derzeit-)Berlinern Darabos/Herrbach, die ihrem Standard EM-Titel noch ein Lateinbronze sowie einen unangefochtenen Kombinationstitel hinzufuegen konnten und im Lateinturnier immerhin die Deutschen Meister und Vizemeister hinter sich lassen konnten.

Bei den Siegerehrungen wurden leider die offiziell ausgeschriebenen Kombinationswertungen ( Sen. & Allg. Klasse) vergessen. Diese wurden dann beim Ball an Abend nachgeholt. Da gab es dann auch noch eine Goldmedaille fuer Rainer Dietzel und Thomas Bensch in der Seniorenkategorie. Dass in Antwerpen „Kombination“ streng mit „10 Taenze“ gleichgesetzt wurde, halte ich fuer recht ungluecklich, insbesondere angesichts des schon angesprochenen Umgangs mit Klassenzugehoerigkeiten. So wurden einige Medaillen an Allroundpaare gar nicht vergeben, waehrend andere dafuer Medaillen bekamen, dass sie sich einfach mal in beiden Sektionen in der A-Klasse angemeldet hatten.

Das statistische Resumee der EuroGames 2007 aus pinkballroom-Sicht: Von den insgesamt 88 Medaillen gingen 24 an den Columbiadamm in Berlin. Wieder einmal also das „Magische Viertel“, das die Pinkiepaare schon bei vorhergehenden EuroGames eingeheimst haben. Da darf man schon ein kleines bisserl stolz drauf sein, gell?

Die Deutschen gewannen insgesamt 41 Medaillen und sind den anderen Nationen in der Standardsektion weiterhin deutlich ueberlegen.

Weil den Briten (13) im Vergleich mit Montreal etliche ihrer Seniorenmedaillen abhanden gekommen sind, mussten sie die Niederlaender (18) bei diesen EuroGames an sich vorbei lassen. Nach einer groesseren Luecke folgen die aufstrebenden Ungarn (5) und die Daenen (4). Fuer Oesterreich gab es immerhin noch zwei Plaketten und je eine Medaille verzeichnen Schweden, Luxemburg, Belgien, Australien und die Schweiz.

TvSt TO BE CONTINUED

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