Der erste Outgames-Turniertag (27.07.09)

Montag. Es geht los im DGI-byen mit den Turnieren. Auf dem Parkett der großen Halle liegt nochmal Parkett. Hochglänzend, markierungsfrei und sauglatt. Ich bekomme Panikattacken und beschäftige mich den ganzen Tag über damit, meine Schuhsohlen zu behandeln. Mit mäßigem Erfolg.
PanDans hat Erfahrung im Ausrichten von Turnieren und diesbezüglich einen recht guten Ruf. Nichtsdestotrotz ist es ein ziemlich chaotischer Start in die Woche mit elendlangen Ausrechenpausen, falschen Ansagen, fehlenden Paaren, spontanem Umwerfen der Rundenabfolge, unklarem Rundensystem (kleine Klassen machen ohne Vorrunden doppelte Finals, große Klassen hingegen Vorrunde, Hoffnungsrunde und Finale) und einem –Entschuldigung!– geradezu bizzarem Klassifikationsprinzip, das uns wohl noch den Rest der Woche begleiten wird.
Als ESSDA-Vorstandsmitglied muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass Pandans die Outgames-Turniere in Eigenregie und mit eigenen Regeln durchführt. Die ESSDA hätte gern mitgewirkt an der Vorbereitung, aber das wurde nicht gewünscht. Da sich die ESSDA als Kontinentalverband bei Weltspielen der GLISA in einer grundlegend anderen Position befindet als bei EuroGames, hat sie dies akzeptiert und sich weitestgehend aus den Outgamesturnieren herausgehalten. Was ich nach dem ersten Tag für beklagenswerter halte als ich vorher gedacht hätte.
Getanzt wurde übrigens auch. Und das vor einer Zuschauerkulisse, die für einen ersten Wettbewerbstag erstaunlich groß war. Die Ergebnisse sind tatsächlich schon am Abend des gleichen Tages einsehbar auf www.pandans.dk. Das ist toll, sollte aber eigentlich nicht das Aushängen vor Ort ersetzen. Da gibt es nämlich leider gar nichts.
Im Frauenlateinbereich gab es an der Spitze des 43-paarigen Feldes durchaus sehenswerte Leistungen, aber man muss konstatieren, dass in dieser Sektion derzeit nur mit Wasser gekocht wird. Mangels eines Überfliegerpaares (oder gar mehrerer) hatten wie schon bei der DM im Mai Claudia Reger und Nadine Dlouhy aus Köln relativ leichtes Spiel, ihrer internationalen Medaillensammlung noch ein besonders schönes Exemplar hinzuzufügen. Auch Bronze ging klar nach Deutschland, und zwar an Martina Weibel und Katrin Kern vom TSC Balance Berlin, die sich in letzter Zeit rar gemacht hatten und über deren aktuellen Leistungsstand man nur spekulieren konnte. Dazwischen platzierten sich die Berlin Open 2009 -Siegerinnen Nilsson/Kiilgard auf dem Silberrang und fügten sich damit ein in eine auffallend lange Reihe von guten dänischen Platzierungen am ersten Tag. Möge sich der Heimvorteil in den nächsten Tagen etwas weniger stark bemerkbar machen!
Die 5 angetretenen Pinkballroompaare wurden komplett in die Klassen A und B eingestuft, konnten dort aber „nur“ eine Silbermedaille durch Marie-Kristin Eisenhardt und Melanie Kreuthe erringen. Bedauerlicher- bzw- entsetzlicherweise hatten die heißen A-Klassen-Medaillenkandidatinnen Tania Dimitrova/ Kristin Marunke kurz dem Turnier ihre Meldung zurückgezogen. Während Kristin das Turnier von der Tribüne aus verfolgte, bot Tania auf dem Parkett eine höchst sehenswerte Improvisationsshow an der Seite von Zahra Mansouri aus London, bekam dafür fast mehr Applaus als die Siegerinnen und wurde tatsächlich Fünfte in der A-Klasse.
Beim Seniorenturnier der Standardmänner (22 Paare) kämpfen erfahrungsgemäß jene um die Medaillen, die im Hauptgruppenturnier noch neben dem Siegertreppchen gestanden haben. Diesmal wurde allerdings das Senioren- vor dem Hauptgruppenturnier ausgetragen, so dass es sich weniger gut vorsortieren ließ, wer Medaillenchancen haben wird. 4, 5 Paare von pinkballroom waren am Start. Genau wie bei den Lateinfrauen eines weniger als geplant „dank“ einer Trennung und genau wie bei den Frauen wurden alle Paare nach A oder B gestuft. An Medaillen sprang zweimal Bronze heraus. Zum einen für Holger Wenzel mit seinem Stuttgarter Partner Michael Kraus in der A-Klasse, zum anderen für Arne Kapteina und Frank Schnur in der B-Klasse, die sich in einem internen Vereinsduell äußerst knapp gegen Jesper Reinholt und Michael Mews durchsetzen konnten.
Gold ging auch hier an die amtierenden Deutschen Meister. Schlattmeier/Becker aus Bielefeld konnten 4 der 5 Tänze gewinnen. Und wie bei den Lateinfrauen ging auch im Senioren-Standardturnier der Männer Silber an das Gastgeberland (Bundgaard/Bredal).
Für mich blieben mit Partner Stefan Huch nach hartem Kampf gegen die Tücken des Parketts Platz 4 in der A-Klasse, viele Komplimente für unser neues Outfit, reichlich Zuspruch, dass wir einen besseren Platz verdient gehabt hätten und für mich der Trost, dass diese Outgames vielleicht an einem für uns etwas ungünstigen Ort durchgeführt werden.

Ergebnisse

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