Über die Lust des Führungswechels

„Kaum ein Tanz ist heterosexueller als der Tango (argentino). Doch gerade der wird immer queerer: Viele Tänzerinnen und Tänzer wechseln zwischen den Rollen als Führende und Folgende. Und enttarnen so elegant die Geschlechterrollen des Alltags.“

Mit diesen Worten beginnt der Artikel „Parodie auf das große Schauspiel“ von Lou Zucker in der TAZ vom 21.08.2015, in dem sie einen sehr ermutigenden & lustvollen Erfahrungsbericht über den Führungswechsel beim Tango-Tanzen schreibt. Lou Zucker fragt mitten im Text: “ Wieso konnte ausgerechnet Tango ein Ort queerer Umdeutung werden?“

Etwas neidvoll verbleibt diese Frage im Kopf und vermischt sich mit weiteren: „Ist nicht Tanzsport mindestens genauso heterosexuell wie Argentino? Wieso die?“, „Sind die queeren Tänzer_innen (die es ja irgendwann auch mal bei uns gab) einfach weiter gewandert, vom Equality-Tanzsport zum Argentino?“  und weiter: „Ist Equality-Tanzsport nicht inwischen auch wieder so straight geworden, dass sich so eine klitze-kleine queere Unterwanderung wieder lohnen würde?“

Schöner Artikel, den ich allen Pinkies ans Herz legen möchte – nicht nur denen, die der Lust des Führungswechsel fröhnen.

KK 24.08.2015

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