Gay Games 9 – abstract to go

Auf Wunsch veröffentlichen wir noch eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen. Das Tegebuch bleibt ungeachtet dessen ein Muss für jedeN;-)

In diesem Jahr wurden die Weltmeisterschaften des Equality Tanzsports im Rahmen der Gay Games 9 in Cleveland ausgetragen. Obwohl (weil?) Cleveland als eine der ärmsten
Städte der USA gilt und sicher nicht für seine queere Szene überregional bekannt ist, heißt die Stadt am Eriesee die SportlerInnen und Fans aufs Herzlichste willkommen. Cleveland kann zwar nicht mit echten touristischen Hightlights punkten, ist aber eine überraschend angenehme und lebendige Stadt.

Von pinkballroom nehmen zwei Paare die weite Anreise in Kauf, um bei den zweiten
offiziellen Weltmeisterschaften dabei zu sein: Tanja Dimitrova & Ines Dimitrova und Kerstin Kallmann & Cornelia Wagner. Sie werden von 6 weiteren Paaren aus Deutschland sowie von 7 Paaren aus anderen Ländern Europas begleitet. Das ist eine vergleichsweise geringe Anzahl von Paaren des alten Kontinents – die Startliste liest sich entsprechend eher wie eine offene US-Meisterschaft. Wenngleich auch bei der letzten WM im Rahmen der Outgames in Antwerpen 2013 alle Titel in Europa blieben, wurde hier trotzdem Tanzen auf hohem Niveau gezeigt – die Amis können halt auch was.

Am ersten Tag wurden unter anderem das Lateinturnier der Hauptgruppe Frauen ausgetragen, in dem Kerstin & Cornelia starteten. Im A-Finale wurde es dann spannend:
Während die beiden noch die ersten zwei Tänze gewannen, übernahmen Sunny &
Heather  ab der Rumba die „Führung“ und sind somit die neuen Weltmeisterinnen, und Kerstin & Cornelia Vize.

Am zweiten Tag kam dann die Standardsektion der Hauptgruppe Frauen dran. Tanja & Ines sowie Kerstin & Cornelia erreichten das A-Finale. Wie zu erwarten, dominierten dieses die alten und neuen Weltmeisterinnen Caroline Privou & Petra Zimmermann souverän. Alle anderen Paare machten es den WertungsrichterInnen mit ausgeglichenen Leistungen nicht allzu leicht. Am Ende dürfen Kerstin & Cornelia auch in dieser Sektion den Vize-WM-Titel tragen, während Tanja & Ines den „undankbaren“ 4. Platz erreichten.

Am dritten Tag wurde der 10-Tänze-Wettbewerb der Frauen sowie das Turnier der
Showtänzerinnen ausgetragen. Zwar waren bei den Frauen im ersteren Wettbewerb
nur vier Paare (aus drei Kontinenten) am Start und vor allem die europäische Gegnerinnen fehlten weitgehend, dennoch sorgten die Kanadierinnen mit ihrer
großen Fankurve für ausreichend Finalstimmung. Während Kerstin & Cornelia
in Standard nur eine 1-er-Wertung abgeben mussten, nahmen die Kanadierinnen in
Latein den beiden unter dem großen Jubel der Fans noch die letzten beiden Tänze
ab. Kerstin & Cornelia sind damit die neuen Weltmeisterinnen der Kombiniererinnen.

Der Showtanz gehört in Amerika offensichtlich zu „guten Ton“, denn mit sieben Paaren hatten erstaunlich viele – vor allem hochklassige – Paare eine Choreografie vorbereitet. Tanja & Ines erhielten für ihre Show „Pirates of the Caribean“, die sie mit viel Liebe zum Detail, inkl. aus Deutschland eigens mitgebrachter Schatzkiste, Piratenhut und Rumbuddel (alkoholfrei;-) und einer ausgewogenen Mischung aus Schauspiel und Standardtanz darboten, viel Applaus. Allerdings schlug sich dies leider nicht in gleicher Weise in den Wertungen nieder, so dass es leider am Ende „nur“ Bronze für sie wurde.

So bringen wir zusammen einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze zurück in den Verein. Das Turnier war toll organisiert, mit unzähligen Volunteers, die versuchten, den TänzerInnen die Wünsche von den Augen abzulesen, allerdings gab es einige Besonderheiten im Reglement, die sich hoffentlich auf anderen Turnieren nicht
durchsetzen werden.

Kerstin Kallmann & Cornelia Wagner

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