Verena Mayer arbeitet als freie Journalistin für den
Deutschlandfunk Kultur. Für die Reihe „Zeitfragen“ hatte sie zwei Beiträge erstellt,
die sich mit Rollenbildern beim Tanzen beschäftigen, die „eigentlich
überkommen, aber immer noch sehr verbreitet sind“. Die beiden Beiträge wollen
am besten zusammen genossen werden:
Basierend auf ihre eigenen Erfahrungen im Paartanz
(klassischer Paartanz in ihrer Jugend und aktuell beim geliebten Bachata-Tanzen)
fragt sie sich, was eine emanzipierte Frau beim Paartanzen überhaupt zu suchen
hat. Sie erfährt von Kristina Stein Hinrichson die historischen Gründe für die klassischen
Rollenbilder im Paartanz und von Kerstin Kallmann (Vize-Präsidentin des DVET),
ob der Equality-Tanzsport als Gegenbewegung zu diesen Rollenbildern taugt. Der
Beitrag kumuliert in der Frage, ob undoing gender im Paartanzen überhaupt
möglich ist.
In diesem Beitrag stellt sie zwei tänzerische Möglichkeiten vor, den klassischen Rollenbildern zu entgehen. Dabei besucht sie das 9. Queer Dance Camp, fängt dort Originaltöne ein, und lässt Christian Wenzel (TSC konTakt Düsseldorf), Kerstin Kallmann und Cornelia Wagner (beide pinkballroom Berlin) berichten, was für sie Equality-Tanzen jenseits der klassischen Geschlechterrollen ausmacht. Auch mit Booty Therapy der Trainerin Maïmouna Coulibaly stellt sie ein Tanzen jenseits von Rollenklisches und ausdrücklich für FLINTA* vor.
Beide Beiträge liefen am 23.12.2024 und sind jetzt in der
Mediathek abrufbar (Links s.o.)
Am vorletzten Wochenende vor Weihnachten hat sich wieder
eine bunte Schaar von tanzverrückten Menschen zum 9. Queer Dance Camp
eingefunden. Sie kamen aus London & Cambridge, Zypern, Hamburg, Neustadt
bei Coburg, Hannover, München, Esslingen, Düsseldorf, Münster – und natürlich
aus Berlin. Mit einem Männeranteil von 30% haben wir ein Rekordniveau erreicht.
Wie „immer“ begrüßten wir unsere Gäste mit pinkenen Karottenkuchen vom „neuen Wirt“
und pinkenen Säften.
Das Queer Dance Camp ist jedes Mal wieder was ganz Besonderes.
Gerade die Equalitypaare, die dem Rest des Jahres „allein“ unter DTV-Paaren
tanzen, freuen sich auf die Gleichgesinnten. Die Trainer*innen sind mit
Inbrunst dabei und überlegen sich schöne abgeschlossene Trainings für das Camp.
Das Thema dieses Jahr war „Die Hüfte oder der verlängerte Rücken“. Die
Trainer*innen haben das Thema in den 10 Trainings zu Standard & Latein –
alle 10 Tänze wurden getanzt – mehr oder weniger frei interpretiert.
Cristian Wenzel zeigte in zwei nahezu gleichen kurzen Folgen
in Slowfox und Langsamen Walzer wie wir mit Hüfte & Co. die unterschiedliche
Charakteristik der Tänze unterstreichen können und ließ nicht locker damit, uns
mit sehr plastischen Umschreibungen zum Erstrahlen zu bringen. Auch Margaryta
Vyshetravska hatte neben ihrem sehr eigenen Charme und unbändiger Bewegungsfreude
ähnliche Folgen für Rumba und ChaCha im Gepäck und ließ uns die unterschiedliche
Technik in den Hüftbewegungen auseinanderdividieren. Ganz anders Pascal
Herrbach: Seine Hauptaugenmerk geht dahin, wie wir uns die Bewegungen ganz „leicht“
machen können, egal ob im Quickstep oder Samba…. am Ende sind die schnellsten Figuren
zum Ausruhen da. Guido Bouwmann ließ uns im Wiener Walzer die Hüfte schwingen,
damit der Folgenden Haltung „nicht ganz so tief sinkt“. Arseni Pavlov hatte zum
Training für Paso doble ein Rekordniveau an Tänzer*innen motiviert und wie immer
sehr feine Technik ausgepackt. Leider mussten wir dieses Jahr auf Gergely
Darabos verzichten.
Samstagnachmittag hatten wir mal was ganz Neues: Türkischen
Volkstanz mit Berna Celik von Soul of Anatolya. Berna trainiert jeden Sonntag
bei uns im Vereinsheim ihre Gruppen und wir wollten mal nicht nur zugucken. Berna
vermittelte uns einen kleinen Potpourri durch die türkischen Volkstänze – von ganz
einfach, bis ganz schön schwer (aus unserer Sicht) Line Dance gestählt hatten
wir uns gar nicht mal so dumm angestellt, nur sah es vielleicht eher nach
London als nach Istanbul aus….. Für so einen kleinen sehr (!) einfachen Tanz
auf einer türkischen Hochzeit reicht es vielleicht schon mal….???? Ganz große
Augen machten wir, wenn sie uns zwischendurch zeigte, was da noch so alles drin
steckt. Wow!!!!!
Danach luden Lady O. & Andrea Schlinkert zum pink x-mas
Ball. Die Musik von Andrea steht ebenso für sich, wie die Leitung des
Kreistanzes auf 30cm Highheels duch Lady O.. Toll geschmückt war der Saal, das
gestalterische Highlight war eindeutig der Weihnachtsbaum von Britta aus grünem
Tüll. Wir haben viele Freund*innen wiedergesehen. Es mischten sich Queer-Dance-Camper*innen
mit café fataler*innen und Pinkies. Und wir hatten leckeres Essen und Getränke
vom „neuen Wirt“, der gar nicht mehr so neu ist, und aus einem Team ganz
wunderbarer Menschen besteht.
Es war schön! OK, ein wenig kleiner als letztes Jahr, aber die Stimmung war super!!!! Das alles ist nur möglich, weil die Trainer*innen Pascal Herrbach, Guido Bouwman, Arseni Pavlov, Margaryta Vyshetravska, Gergely Darabos, Christian Wenzel & Berna Celik mit so viel Power bei der Sache sind. Danke dafür!!! Viele Tänzer*innen sind unermüdlich begierig und lassen sich kein einziges Training entgehen – oder geben sich noch eine Privatstunde zwischendurch. Danke für Eure schöne Rückkopplung!!! Danke an Conny für die professionelle finanzielle Abwicklung und die vielen, vielen Kleinigkeiten zwischendurch, an Kornelia für das back-up, das regelmäßig in Anspruch genommen wird, an Britta für ihre verrückten & tollen Designideen, für die Helfer*innen, die sich vorher auf die Liste schreiben und die Helfer*innen, die auf keiner Liste stehen und trotzdem um Mitternacht den Ball abbauen. Danke an Fitness & Gesundheit, die auf ihre Räume verzichten, oder ins Vereinsheim umziehen und Danke an die Tänzer*innen unserer Abteilung für ihr Verständnis zu den eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten.
Zwischendurch durften wir Christian im Auftrag des DVET Präsidiums unsere herzlichsten Glückwünsche zu dem 25. Jubiläum des TSC conTakt aussprechen und dies mit einer Urkunde unterstreichen.
Und im nächsten Jahr feiert das Queer Dance Camp schon das 10. Jubiläum!!!!
Anlässlich der Nominierung für den Respektpreis schreibt Nora Noll einen Artikel in der Berlin-taz, der fast eine gesamte Seite umfasst.
„Paartanz muss nicht hetero sein. Almut Freund und Doro Arning tanzen schon seit 24 Jahren bei der Berliner Tanzabteilung für Equality-Tanz.“ Doro und Almut berichten in dem Artikel über ihren Einstieg und weiteren Werdegang im Equality-Tanzsport. Sehr lesenswert!!!
Mit dem Respektpreis ehrt jedes Jahr das Berliner Queer Bündnis eine Organisation oder Person für den herausragenden Einsatz für die Akzeptanz von queeren Menschen geehrt. Das Berliner Queer-Bündnis ist ein Projekt des Bildungs- und Sozialwerk des queeren Verbandes LSVD+ Berlin-Brandenburg und wird von Berlin im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ gefördert. Darin engagiert sich die Berliner Zivilgesellschaft für die Anerkennung von queeren Lebensweisen. Insgesamt gehören dem Bündnis mehr als 130 Verbände, Vereine und Firmen als Mitglieder an. Unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin war das Projekt 2009 noch unter dem Namen „Bündnis gegen Homophobie“ ins Leben gerufen worden.
Über die Vorauswahl der Nominierungen hatte eine Jury bestehend aus Vertreter*innen der Mitglieder entschieden. Die Begründungen für die Nominierung findet sich hier. Dort schreibt die Jury u.a.: „Mit der Nominierung für den Respektpreis 2024 würdigt die Jury das vereinsinterne Engagement von pinkballroom beim TiB 1848 und dessen Strahlkraft in die übergeordneten Verbandsstrukturen des Tanzsports sowie in die queere Szene, das Engagement von Einzelpersonen der Tanzgruppe für die Weiterentwicklung des Equality-Tanzsports im Sinne der geschlechtlichen Vielfalt, und damit auch das Anstoßen von Veränderungen gesamtgesellschaftlicher Strukturen durch den Tanzsport.“
Die über 100 Bündnismitglieder hatten nun darüber abzustimmen, wer den Preis gewinnt. Der Preis wurde am 2. Dezember in einem sehr würdigen und charmanten Festakt verliehen. Wir freuen uns mit den Frauen* des Feministischen Frauen Gesundheits-Zentrum für ihren hochverdienten Respektpreis 2024!
Anlässlich des Queer Dance Camps und in Vorfreude auf pinkene Weihnachten tanzen wir alle auf dem Pink-X-mas Ball. Dieser ist frei für alle Teilnehmer*innen des Queer Dance Camps und offen für alle Pinkies & Queers * Freund*innen, also auch alle Tänzer*innen vom btc-Grün-Gold.
Wie es die Tradition will laden wieder Andrea Schlinkert & Lady O gemeinsam ein und werden uns mit phantastischer Musik und line dance unterhalten. Auch das Überleben ist gesichert: Getränke und kleine Snacks sind vorhanden.
In weniger als 2 Monaten startet schon das Queer Dance Camp 2024.Die Anmeldung ist ab eröffnet. Informationen dazu findet Ihr hier –> QDC 2024 | pinkballroom Berlin
News: Der Beitrag verringert sich um 10 € je Person für DVET-Mitglieder & -Mitfrauen (Vereinsmitgliedschaft oder persönliche Mitgliedschaft), weil der DVET diesen Betrag im Rahmen der Sportförderung begleicht.
Hinweis, um Verwirrung vorzubeugen: Wir haben bei pinkballroom zwei Showgruppen: Die Latein-Showgruppe polygon und die Standard-Showgruppe revue en rose. Für beide Gruppen sind neue Tänzer*innen willkommen. Hier der Aufruf der Latein-Showgruppe:
Die Latein Show Tanzgruppe besteht seit circa sieben Jahren mit immer mal wieder wechselnden Mitgliedern. Sie hat sich auf den deutschen Meisterschaften bereits öfter gezeigt und hat bisher immer ein Treppchen Platz erreicht. Das gemeinsame Lernen, die Choreografie in der Gruppe mitzuentwickeln und auszugestalten, und vor allem die Freude am Tanzen steht für uns im Vordergrund. Du hast die Chance, die Choreografie mit zu gestalten, indem du deine Ideen zu queeren Themen mit einfließen lässt, sowie auch auf die Musikauswahl einzuwirken. Mit Arseniy Pavlov haben wir einen unglaublich tollen Latein Tanztrainer. Unser Showthema, das immer in Bezug zu queeren Aspekten steht sowie unsere musikalische Auswahl bringt Tom Lennefer (ein toller Lateintänzer/Choreograf) in einer Choreografie zusammen. Interessierte Tänzer*innen mit Lateinvorkenntnissen sind nach Rücksprache und Zustimmung des Trainers willkommen. Erwartet wird eine regelmäßige Teilnahme und eine verbindliche Zusage zur Teilnahme an den Turnieren, zu denen sich die Gruppe entschieden hat. Hier werden alle Levels berücksichtigt, sodass allen der Start ermöglicht wird. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in der Tanzsportabteilung (ggf. erweiterte Nutzung).
Wenn du dich angesprochen fühlst, komm gerne an einem Mittwoch von 19:30 Uhr bis 21:00 zu einer unserer Proben vorbei. Oder schreibe an info@pinkballroom.de. Wir freuen uns auf dich! Das Polygon Latein Showtanzteam
Unsere Standard-Showgruppe „revue en rose“ formiert sich neu unter der Leitung von Gabriella-A. Davis und sucht DICH/EUCH für eine neue Formations-Show nach DVET-Regeln ab 8. Januar 2025 jeden Mittwoch (19:00 bis 20:30).
Du hast ….
tänzerische Vorkenntnisse für Standard/Latein ggf. weitere Tanzstile
Spaß an schauspielerischer Darstellung
Lust auf gemeinsames erarbeiten des Mottos
Freude am Führungs- Partner/innenwechsel
Wir trainieren für Auftritte und Turniere. Wir freuen uns auf dich am Sonntag dem 17. November 2024 um 15:00 Uhr für weitere Informationen und Fragen. Bitte Anmelden bis 10. November 2024 an info@pinkballroom.de.